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Forum 2023: Agglomerationspolitik und Verleihung des Preises für Zweisprachigkeit

Das 11. Forum der Hauptstadtregion Schweiz fand am Freitag, den 17. November zum Thema «Agglomerationspolitik» im Stufenbau in Ittigen statt. Die Agglomerationspolitik ist für unseren Verein, in dem die Gemeinden / Agglomerationen und die Kantone gleichwertige Mitglieder, ein zentrales Thema, welches wir begleiten und mitgestalten wollen. Das Forum war ein erster Schritt, um die Agglomerationen innerhalb unserer Region zu vernetzen und nun gemeinsam die verschiedenen Herausforderungen anzugehen und den Austausch weiter zu fördern.

Schwerpunkt

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung konnten qualitativ hochstehende Referate verfolgen, die die Herausforderungen, mit der die Agglomerationen täglich konfrontiert sind, beleuchteten. Diese politischen Akteure sind von zentraler Bedeutung für die Verbindung zwischen den städtischen und ländlichen Gebieten unserer Region.

Die Beiträge von Ueli Seewer, Vize-Direktor des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE, und der Freiburger Nationalrätin Marie-France Roth Pasquier, die auch Präsidentin der Agglomeration Bulle mobul ist, gaben einen ausgezeichneten Einblick in die Agglomerationspolitik aus der Sicht der Bundesverwaltung und der Praxis. Im zweiten Teil der Veranstaltung bot eine Podiumsdiskussion Gelegenheit, die bestehenden und noch zu nutzenden Synergien zwischen den verschiedenen Agglomerationen der fünf Mitgliederkantone zu identifizieren. Daran nahmen Thomas Iten, Gemeindepräsident von Ostermundigen und Vorstandmitglied der Regionalkonferenz Bern-Mittelland, Félicien Frossard, Generalsekretär der AggloFR, Evelyn Zenklusen Mutter, Geschäftsleiterin der Agglomeration Brig-Visp-Naters, Daniel Grassi Pirrone, Direktor von objectif:ne und Susanne Sahli von der Geschäftsstelle Aggloverein Grenchen teil.

Wir bedanken uns herzlich bei den Referentinnen und Referenten für ihre hochwertigen Beiträge und den regen Austausch. Wir danken unseren Sponsoren sowie unseren Partnern für die grosszügige Unterstützung und die wertvolle Zusammenarbeit: der Schweizerischen Post, der GVB und der Regionalkonferenz Bern-Mittelland.

Unser Dank gilt natürlich auch dem Kanton Bern, Regierungsrat Christoph Ammann sowie der Gemeinde Ittigen und ihrem Gemeindepräsidenten Marco Rupp für ihre Gastfreundschaft.

3 Fragen an...

... Marie-France Roth Pasquier Freiburger Nationalrätin und Präsidentin der Agglomeration von Bulle, Mobul

Sie sind Präsidentin des Vorstands der Agglomeration von Bulle, einer Region mit einer sehr hohen wirtschaftlichen und demografischen Dynamik. Welche Faktoren tragen aus Ihrer Sicht zu diesem Erfolg bei?

Der Erfolg unserer Agglomeration lässt sich durch mehrere Faktoren erklären. Das Bevölkerungswachstum ist vor allem auf unsere Lage zwischen dem Arc Lémanique und Bern zurückzuführen. Unser Gebiet bietet noch immer erschwingliche Wohnmöglichkeiten. Unsere Agglomeration befindet sich ausserdem in einer idealen Umgebung, nahe am Land und an den Bergen. Wir sind sehr gut an das Strassennetz angebunden. Die Verbindung zu den grossen Eisenbahnlinien hat sich mit der Zuglinie RER erheblich verbessert. Diese Entwicklung hat nicht nur viele Einwohnerinnen und Einwohner, sondern auch Unternehmen angezogen. Unsere Industrie- und KMU-Struktur schafft Arbeitsplätze. Schliesslich verfügt unsere Region auch über ein hervorragendes kulturelles, sportliches und soziales Angebot.

Welches sind die grossen Herausforderungen im Bereich der Agglomerationspolitik, und wie kann die Hauptstadtregion Schweiz zu ihrer Bewältigung beitragen?

Die grossen Herausforderungen unserer Agglomerationen bestehen darin, ihre eigene Entwicklung zu steuern und gleichzeitig eine gute Lebensqualität zu gewährleisten, Arbeitsplätze zu schaffen, um die wirtschaftliche Dynamik der Region zu erhalten und gleichzeitig unsere natürlichen Ressourcen und unser Land zu schützen, sowie Verkehrsinfrastrukturen im Hinblick auf eine multimodale Mobilität anzubieten.

Die Hauptstadtregion Schweiz ist eine Plattform für den Austausch und die Diskussion zwischen den Regionen und Agglomerationen, die ihr angehören. Sie ermöglicht ihnen somit, in den Diskussionen mit Bundesbern ein grösseres Gewicht zu haben.

Welches ist Ihr Lieblingsort in der Hauptstadtregion?

Das Greyerzerland, natürlich!

SCAI-Gründungsversammlung

Am 18. September wurde der Verein Swiss Center for Augmented Intelligence (SCAI) in Bern gegründet. Die Hauptstadtregion Schweiz hat dieses Projekt von Anfang an nicht nur finanziell, sondern auch ideell unterstützt, indem sie sich voll und ganz seiner Vision anschloss. Der Verein besteht aus fünf Gründungsmitgliedern – der Universität Bern, der Universität Freiburg, der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HEIA-FR), der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und der Berner Fachhochschule BFH. Unter «Augmented Intelligence» wird die menschenzentrierte künstliche Intelligenz verstanden. Die künstliche Intelligenz ersetzt bei «Augmented Intelligence» nicht den Menschen, sondern unterstützt ihn bei seinen Aufgaben.

Dem SCAI steht Prof. Dr Hugues Abriel, Vizerektor für Forschung an der Universität Bern, vor. Die anderen von der Generalversammlung gewählten Vorstandsmitglieder sind Prof. Dr Adrian Schwaninger, Mitglied der Direktion der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, und Prof. Dr Denis Lalanne, Direktor des Human-IST Instituts der Universität Freiburg. Letzterer wird auch den Vorsitz des wissenschaftlichen Komitees übernehmen.

Die Versammlung fand in den Räumlichkeiten der Hauptstadtregion Schweiz statt, die durch Erich Fehr Stadtpräsident von Biel/Bienne und Mitglied des Vorstands der Hauptstadtregion Schweiz, vertreten wurde. Er betonte die entscheidende Rolle, die das SCAI in Zukunft für die gesamte Region für die Entwicklung einer wissenschaftlichen Expertise und Referenz im Bereich der «Augmented Intelligence» spielen wird.

Mit der Gründung des Vereins hat das SCAI einen wichtigen Meilenstein erreicht. In den nächsten Monaten werden mehrere Forschende in den Mitgliedsinstitutionen mit SCAI-Geldern angestellt. Dadurch können die wissenschaftlichen Projekte verstärkt vorangetrieben werden, während gleichzeitig Drittmittelanträge bei Innovationsförderungsinstituten gestellt werden.

SCAI richtet seine Aktivitäten auf drei strategische Schwerpunkte aus: ein interdisziplinäres wissenschaftliches Exzellenzzentrum, eine unabhängige nationale Referenzinstitution zur augmented intelligence und ein Pol «Innovation & Partnership» für die gemeinsame Entwicklung von Projekten mit Unternehmen und öffentlicher Hand.

Verleihung des Preises für Zweisprachigkeit: Actif Posthelvetia

Zum Abschluss des Forums wurde das Gewinnerprojekt des Preises für Zweisprachigkeit zur Unterstützung des kulturellen Nachwuchses vorgestellt. Insgesamt 14 Projekte von hoher Qualität und künstlerischer Vielfalt, die die Zwei- oder Mehrsprachigkeit thematisieren, hatten sich für diese erste Ausgabe des Preises beworben. Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel und Jurypräsident, verlieh den Preis dem Kollektiv Actif Posthelvetia. Dessen zweisprachiges Theaterprojekt «La soirée posthelvétique, welches aktuelle soziopolitische Themen aufgreift, hatte die Jury begeistert.