Die Hauptstadtregion kann als Gesundheitsstandort mit vielen Vorteilen punkten. Einer der wichtigsten Punkte ist der zur Verfügung stehende Raum. In der Hauptstadtregion hat es genügend Baufläche zu erschwinglichen Preisen. Dies zeigen unsere <link themen wirtschafts-raumentwicklung>23 Top-Entwicklungsstandorte und die Standortentscheide von CSL Behring und Biogen. Weiter hat sich die Region in den letzten Jahren zu einem herausragenden Standort für die Medtech-Industrie entwickelt, woraus weitere Berührungsvorteile für Biotech und Pharma entstehen. Zudem befinden sich die für die Branche sehr wichtigen Regulierungsbehörden in der Hauptstadtregion. Diese örtliche Nähe hilft, bei den oft langwierigen und komplizierten Prozessen. Ein weiterer Vorteil ist das hervorragende Netz von Spitälern mit dem Inselspital und dem Kompetenzzentrum für translationale Medizin sitem-insel AG als Leuchttürme; gerade im Bereich der klinischen Forschung. Die Angebote wie das Swiss Integrative Center for Human Health (SICHH), das bioFactory Competence Center (BCC), das Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) oder die vier Standorte von Switzerland Innovation in Freiburg, Sion, Neuenburg und Biel tragen wesentlich zur Innovation in der Region bei.
Herausforderungen für die Hauptstadtregion im Pharma- und Biotechbereich
Neben all den Vorteilen muss sich die Hauptstadtregion jedoch einigen Herausforderungen stellen, wenn sie ein ernst zu nehmender Bio- und Pharmacluster sein will:
- Ausländische Grosskonzerne, welche auf der Suche nach einem neuen Standort sind, sehen sich in der kleinräumigen Schweiz mit unzähligen unterschiedlichen Ansprechstellen konfrontiert – hier braucht es einen überregionalen Ansprechpartner.
- Zu wenige Studentinnen und Studenten interessieren sich für die von den Hochschulen angebotenen Bachelor- und Masterstudiengänge.
- In der Schweiz fehlen industrienahe Weiterbildungsmöglichkeiten.
- Der Fachkräftemangel wird sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen.
Die Teilnehmenden der dritten Plattform Gesundheit waren sich einig, dass alle Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik kantonsübergreifend besser vernetzt sein müssen, um diese Herausforderungen anzugehen. Sie müssen eng zusammen und in eine gemeinsame Richtung arbeiten. Beat Vonlanthen, Co-Präsident der Hauptstadtregion Schweiz und Freiburger Ständerat und Staatsrat, hielt fest, dass die Hauptstadtregion Schweiz bereit sei, ihren Beitrag zu leisten. Er betonte aber auch, dass die Region die notwendigen Rahmenbedingungen braucht, damit mit diesen Herausforderungen umgegangen werden kann: «Der Entscheid des Ständerates, 395 Mio. mehr in die Berufsbildung zu investieren, geht in die richtige Richtung. Auch die aktuellen Vorschläge zur massvollen Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative zeigen, dass die Politik eine zukunftsgerichtete Lösung anstrebt.»