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Plusenergie-Quartiere weisen den Weg in die Zukunft

Das Projekt Plusenergie-Quartier (PEQ) der Hauptstadtregion Schweiz bringt mit einer einfachen und klaren Definition die nachhaltige Entwicklung im Gebäudebereich voran und leistet damit einen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes. Die PEQ-Initianten stellten heute Dienstagvormittag für eine potenzielle Bauherrschaft, Investoren und Planer einen hilfreichen Leitfaden und ein Nachweistool für die Berechnung der gewichteten Gesamtenergiebilanz eines Quartiers vor.

Um möglichst ressourceneffizient leben und wirtschaften zu können, hat die Hauptstadtregion Schweiz in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Wissenschaft und Vertretern der Verwaltung die Initiative zur Realisierung einer «Smart Capital Region» ergriffen. Die Smart Capital Region basiert auf dem gemeinsamen Willen durch eine intelligente Verknüpfung der Infrastrukturen in den Bereichen Transport, Energie und Kommunikation die Lebensqualität der Bevölkerung zu erhöhen und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Als eines von mehreren konkreten Projekten wurden die Plusenergie-Quartiere (PEQ) lanciert.

Nachhaltige Quartierentwicklung

Die Plusenergie-Bauweise strebt eine nachhaltige Entwicklung im Gebäudebereich an, wobei das Quartier mehr Energie erzeugt, als für den Eigenbedarf benötigt wird. Darüber hinaus werden mittels Integration und Vernetzung neuer smarter Technologien Synergien innerhalb des Quartiers genutzt, die einen ökologischen, ökonomischen und sozialen Vorteil zur Folge haben. Im Kanton Bern sind in den Gemeinden Ittigen, Köniz und Schwarzenburg bereits drei Quartiere in Planung. Christoph Ammann, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Bern und Co-Präsident Hauptstadtregion Schweiz ist darüber hoch erfreut und wünscht sich weitere Plusenergie-Quartiere: «Die neu entstehenden Plusenergie-Quartiere garantieren eine nachhaltige Entwicklung ohne Einbussen im Komfort. Sie haben das Potenzial als Leuchtturmprojekt über die Hauptstadtregion hinaus Schule zu machen.»

Vorteile für Gemeinden, Planer und Investoren

Nicht jedes Gebäude in einem PEQ muss eine positive Jahresenergiebilanz aufweisen. Der Betrachtungsperimeter wird vergrössert: Schliesslich ist die Summe aller Gebäude in einem Quartier massgebend, Kompensation unter Gebäuden möglich und Teil des Konzepts. So sind z. B. denkmalgeschützte Gebäude kein Ausschlusskriterium mehr und Uniformität in der Architektur kann vermieden werden. Auch die Beleuchtung der Quartierstrasse geht genauso in die Bilanz ein wie der Solarstrom vom Dach eines Carports. Für Gemeinden hat dies den Vorteil, dass sie damit den Umsetzungserfolg der energie- und klimapolitischen Vorgaben sichtbar machen können. Auch für Planer und Investoren entsteht ein Plus – PEQ bieten hohe gestalterische Freiheit durch energetische Synergien und gute Vermarktungschancen dank hohem Innovationsgehalt. «Ein Plusenergie-Quartier realisieren zu können, ist ein ehrgeiziges, aber im Kampf gegen den Klimawandel ausserordentlich wichtiges Ziel. Architektonische, technische, wirtschaftliche und auch gesellschaftliche Herausforderungen müssen bewältigt werden. Dies motiviert und mobilisiert die besten Kompetenzen auf dem Markt.», zeigt sich Jacky Gillmann, Verwaltungsrat von Losinger Marazzi überzeugt.

Webseite und Nachweistool

Plusenergiequartier.ch ist die neue Webseite von PEQ. Sie beinhaltet alle Informationen für Gemeinden, Planer und Investoren sowie die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner von PEQ. Mit einem einfachen und klaren Leitfaden, der zusammen mit den Unternehmen BKW, Die Post, Losinger Marazzi, Swisscom, ewb und GVB entwickelt wurde, werden die Eckpunkte eines PEQ definiert. Er dient den interessierten Kreisen als Umsetzungshilfe.

Mit dem Nachweistool kann die gewichtete Gesamtenergiebilanz eines Quartiers berechnet werden. Es zeigt an, ob das Quartier die gewichtete Plusenergiebilanz erfüllt. Im Nachweistool können bis zu 26 verschiedene Häuser oder Haustypen erfasst und berechnet werden.

plusenergiequartier.ch